Schon in der Schule hatte ich Probleme, mich für die Leistungskurse in der Oberstufe zu entscheiden. Ich fragte Andere und bekam als Antwort die ganze Palette zwischen „Nimm das, wo Du gute Noten hast“ und „Wähle die Fächer, die Dir Spaß machen“.
Da hatte ich den Salat. Das ging so weiter. Als es dran war, mich für ein Studium zu entscheiden, fragte ich wieder Freunde und Familie. Das Witzigste, was ich damals hörte, war „Irgendwas mit Uniform. Ich sehe Dich in einer Uniform“.
Oder der Einstieg in den Job. Auch da fragte ich wieder mein Umfeld. Und Du kannst es Dir denken, auch hier war die Bandbreite phänomenal. Auf einen Rat habe ich aber gehört, denn dieser bestätigte mein Bauchgefühl, was ich bis dahin nicht richtig zuordnen konnte: „Irgendwas mit Menschen“.
Aus heutiger Sicht sind all‘ das Anzeichen gewesen dafür, dass ich nicht nur über wenig Selbst-bewusstsein, sondern vor allem auch Selbst-vertrauen verfügte, denn:
Wenn wir uns selbst nicht vertrauen, vertrauen wir anderen.
Das hatte ich damals getan. Zum Glück hat sich das gewandelt, denn heute weiß ich mehr denn je, wo meine Stärken und Schwächen liegen, wann ich mir vertrauen kann und wann mein eigenes Lippenbekenntnis unehrlich oder schlicht nicht realistisch für mich ganz persönlich ist.
Wie es uns gelingt, Selbstvertrauen zu entwickeln
In erster Linie ist es die direkte und schonungslose Arbeit an und mit uns selbst. Es geht darum, sich selbst immer wieder in Frage zu stellen und Stück für Stück Konditionierungen und erlerntes Verhalten abzustreifen. So nähern wir uns unserem Kern – uns selbst.
Hier kommen 10 Tipps, die helfen, Selbstvertrauen zu entwickeln:
- Nimm Dir etwas vor und ziehe es durch
- Trainiere Deine Intuition und fange an, sie ernst zu nehmen, das heißt höre erst auf Dich und frage dann andere
- Verlasse Deine Komfortzone und probiere Neues aus
- Stärke Dein Wurzelchakra – das ist eng mit unserem Urvertrauen verknüpft – und den Solarplexus, der unser inneres Feuer nach außen bringt
- Widme Dich Deiner limitierenden Überzeugungen und Konditionierungen und transformiere sie
- Verurteile Dich nicht, wenn Du scheiterst. Das heißt nicht, dass Du Dir selbst nicht vertrauen kannst
- Gehe Deinen eigenen Weg und höre damit auf, Dich ständig zu vergleichen
- Setze Dich mit Deinen Fähigkeiten und Talenten auseinander.
- Reflektiere für Dich: In welchen Situationen vertraust Du Dir selbst nicht? Was führt dazu? Was kannst Du dagegen tun oder beim nächsten Mal anders machen?
- Arbeite an Deinem Selbstwertgefühl. Ein starker Selbstwert hängt unmittelbar mit Selbstvertrauen zusammen.
Zu jedem einzelnen dieser Punkte könnte ich jeweils einen eigenen Beitrag schreiben, so umfangreich und tiefgreifend sind sie. (Im Coaching widmen wir uns diesen Themen je nach Bedarf ganz bewusst.)
Doch woran erkennen wir, ob wir ausreichend Selbstvertrauen entwickelt haben?
Die Antwort ist im Grunde genommen ganz einfach: Immer dann, wenn wir erste uns selbst um Rat fragen, bevor wir andere fragen und vor allem, wenn wir uns selbst ernst nehmen und unserer inneren Stimme aka Intuition vertrauen.
Darüber hinaus kann Folgendes auf ein gesundes Selbstvertrauen hinweisen:
- Du strahlst Selbstvertrauen aus. Andere spiegeln Dir das, machen Dir Komplimente oder werten Dich dafür ab. Letzteres kannst Du einordnen und konstruktive Kritik von destruktiver Kritik aufgrund eigener Verletzungen Deines Gegenübers realistisch einschätzen.
- Du probierst Neues aus und freust Dich über Deinen Erfolg oder über das, was Du im Falle eines Misserfolgs gelernt hast.
- Du kennst Deine Stärken, Fähigkeiten und Talente und handelst entsprechend dieser.
- Du hast einen guten Zugang zu Deiner Intuition und hörst zuerst auf Dich, bevor Du auf andere hörst.
- Du siehst Selbstfürsorge, Selbstbewusstsein oder Selbstliebe nicht als nice-to-have an, sondern als essentiell für Dein starkes Selbstvertrauen an.
- Du kannst mit Kritik und Misserfolgen angemessen umgehen.
- Du hast einen guten Zugang zu Deinen Emotionen und weißt, wann und wo Du sie fließen lassen kannst.
- Du gönnst anderen ihren Erfolg. Schließlich weißt Du, was Du selbst kannst und wert bist.
- Du sagst Nein und setzte bewusst Grenzen, wenn die Situation dies erfordert.
- Du fragst Dich nicht ständig, wie Du bei anderen ankommst und stehst für Dich ein!
Fazit
Ich wäre heute nicht da und die Person, die ich bin, wenn ich mein Leben lang nur auf den Rat Anderer gehört hätte. Mein Glück war, dass ich irgendwann anderen zwar zugehört, aber die Verantwortung für mein Wohlbefinden selbst übernommen habe. Ich vertraue mir, meinen Fähigkeiten, meinem Weg. Das ist nicht selbstverständlich und braucht immer wieder die Innenschau, aber genau das wünsche ich mir für jede:n. Das ist wahre Potenzialentfaltung!
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