Wie oft kommt es vor, dass wir Stress und Überforderung fühlen? Sehr häufig, oder?
Anzeichen dafür sind Aussagen wie
- „Dafür habe ich keine Zeit“,
- „Ich stehe beruflich stark unter Druck“ oder
- „Wenn ich es nicht mache, macht es keiner“.
Und das ist nur eine kleine Auswahl.
Was Stress ist und wie er entsteht
Stress beschreibt eine natürliche und evolutionär bedingte Reaktion unseres Körpers auf bedrohliche Situationen. In Gefahrensituationen schüttet unser Körper Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus, die unsere Leistungsfähigkeit kurzfristig erhöhen, um der Gefahr entgegen treten zu können, zu kämpfen oder zu fliehen.
Doch weder Kampf noch Flucht sind in unserem Alltag mittlerweile adäquate Mittel, um mit Stress umzugehen. Nur weiß das unser Körper offensichtlich nicht und macht weiter wie bisher. Uns fehlen teilweise Mittel und Wege, anders mit Stress umzugehen und die permanente Anspannung aufzulösen.
Keine Frage: Häufiger und unkontrollierter Stress macht krank.
Denn die Folge können physische und psychische Erkrankungen sein, angefangen bei verminderter Leistungsfähigkeit über vorzeitiges Altern, Müdigkeit und Erschöpfung, Muskelabbau, Depressionen, Angststörungen und Burnout bis hin zu Herz-Kreislauf-Problematiken.
Die größten Stressfaktoren finden wir im beruflichen Kontext, hier sind es vor allem Termindruck, lange Arbeitszeiten oder ständige Erreichbarkeit, aber auch im privaten Kontext, wenn wir zum Beispiel ungelöste Konflikte haben. Ein wichtiger, oft unterschätzter, Stressfaktor liegt aber auch bei uns selbst und den Ansprüchen, die wir an uns stellen und denen wir möglicherweise nicht immer gerecht werden.
Was jede:r selbst tun kann
Was kann man also tun, um Stress zu mindern oder den Stressfaktoren zu Leibe zu rücken?
Meine Antwort könnte sehr vielfältig ausfallen, denn Methoden gibt es viele. In diesem Blogartikel möchte ich meinen Fokus jedoch auf eine ganz spezifische Methode legen: Dem Kohärenztraining, entwickelt vom HeartMath-Institut in Kalifornien.
Im Mittelpunkt dieser – leicht zu erlernenden – Technik steht die sogenannte Herzraten-Variabilität. Sie ist ein Indikator für unseren Gesundheitszustand. Je höher die ausgewiesene Variabilität, desto gesünder sind wir.
Damit konnten die Wissenschaftler belegen, dass unser Herzschlag, also unser Herz, ununterbrochen auf äußere und innere Signale reagiert.
Die Zeiten, in denen man davon ausgehen musste, dass die Kommunikation zwischen unserem Gehirn und unserem Herzen wie eine Einbahnstraße funktioniert, sind vorbei. Herz und Kopf beeinflussen sich gegenseitig.
„Vor allem zwei Regionen reagieren auf die Herzsignale: Die Amygdala, ein Teil unseres emotionalen Gehirns, initiiert unsere physischen und psychischen Reaktionen auf Stress und Angst. Und der Thalamus, das Tor zu unserem Bewusstsein, der die Aufgabe hat, die Informationen, die täglich auf uns einströmen, zu filtern und nur jene an das Großhirn weiterzugeben, die er für wichtig hält.“ (gesünderleben.at)
Das hat zur Folge, dass wir unseren körperlichen Zustand in stressigen Zeiten auch über unser Herz und die erlebten Emotionen steuern können.
Soviel zur Theorie. Wie sieht die Praxis aus?
Die Kohärenz-Methode im Detail
Die Kohärenz-Methode hat zum Ziel, unsere Emotionen so zu steuern, dass sie auch in Stresssituationen positive Gefühle auslösen.
- Das Wichtigste: Den Moment erkennen, in dem Stress im Körper ist. Achte hierfür auf Anzeichen wie Herzrasen, Bauchweh, Kopfweh oder ähnliches. Das ist der Zeitpunkt, auf die Pause-Taste zu drücken.
- Im zweiten Schritt lenkst Du Deine volle Aufmerksamkeit auf Dein Herz (weg vom Gehirn) und stellst Dir vor, wie Du mit Deinem Herzen atmest.
- Du verlangsamst Deinen Atem und lässt ihn tiefer werden. Du lässt Dir für die Einatmung fünf Sekunden Zeit und für die Ausatmung ebenfalls fünf Sekunden. Das tiefe atmen schickt das Signal an Dein Gehirn, dass Du sicher bist und in den Regenerationsmodus wechselst. Das Denken beruhigt sich, der Atemfluss stabilisiert sich.
- Denke nun an ein schönes Erlebnis, einen schönen Ort oder irgendetwas anderes, was ein Wohlgefühl in Dir auslöst. Das Ziel ist, in positive Emotionen wie Freude, Dankbarkeit, Liebe oder ähnlichem einzutauchen.
Alles in allem braucht es für diese Übung nicht länger als fünf Minuten. Und je öfter Du sie durchführst und übst, desto schneller wechselt Dein Körper in einen entspannteren Modus und ermöglicht Dir fokussierte Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel darüber, welche Reaktion auf den Auslöser wirklich angemessen ist. Die Antwort kommt aus dem Herzen, nicht aus dem Kopf.
Es geht also gar nicht darum, in Stresssituationen in einen rein entspannten Zustand zu kommen. Der reine Entspannungszustand ist nämlich auch ein Niedrigenergiezustand. Viel sinnvoller ist es, in einen ruhigen und ausgeglichenen, aber energetisierten und reaktionsfähigen Zustand zu kommen. Das schaffen wir mit der Kohärenz-Technik wie beschrieben. So behalten wir unseren Fokus und unsere mentale Schärfe für Problemlösungen und Entscheidungsfindungen.
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Quellen:
https://www.heartmath.com/
https://de.statista.com/
ttps://www.gesünderleben.at/
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