Meditation, wissenschaftliche Hintergründe, Formen, Sinn, Zweck

Dieser Blogartikel teilt sich in zwei Teile auf. In diesem ersten Teil geht es um die Erklärung, was Mediation ist, was Sinn und Zweck von Meditation sind und welche Arten unterschieden werden.

Im zweiten Teil wird’s praktischer. Darin geht es um die „richtige“ Meditationshaltung und den Start, wenn man neu beginnt. Außerdem gebe ich Tipps, was man tun kann, um – gerade zu Beginn – nicht einzuschlafen. Diesen Artikel findest Du HIER.

Also lass uns starten…

Was ist Meditation? Was wird darunter verstanden?

Laut dem Duden leitet sich das Wort vom Lateinischen meditatio ab. In diesem Sinne ist die Meditation das Nachdenken, Nachsinnen und Überlegen.

Doch warum macht es Sinn zu meditieren? Welchem Zweck dient die Innenschau?

Wenn ich es mit meinen eigenen Worten beschreiben würde, würde ich sagen, dass es ein „Ankommen bei sich selbst“ ist. In der Meditation verfolgen wir kein Ziel, wir müssen nichts erreichen, wir sitzen, gehen oder liegen einfach und versuchen uns selbst zu spüren. Das geht über verschiedene Meditationsformen (siehe unten).

Lange Zeit schien Meditation Schamanen, Spirituellen, Geistlichen vorbehalten. Doch mittlerweile ist sie nicht zuletzt dank Jon-Kabat Zinn in unserem Alltag angekommen. Viele Wissenschaftler haben die Wirkung regelmäßiger Meditation untersucht. Die Ergebnisse sprechen durchweg für deren Anwendung. Dank Meditation verbessern wir unsere Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, wir schaffen es eher negative Gedanken auszublenden, sind insgesamt gelassener und entwickeln mehr Abstand zu Themen, die unseren Geist auf Trab halten.

„Durch die tiefe Ruhe werden Blockaden, Stress und Spannungen aus dem Nervensystem gelöst, wodurch der Geist freier und klarer, die Psyche ausgeglichener und harmonischer, der Körper entspannter und unser Verhalten entkrampfter und natürlicher wird. Je freier Geist und Herz von Spannung und Stress sind, umso wacher werden wir innerlich: Unsere Intuition wächst, so dass wir häufiger richtig handeln.“
(Dr. Jan Sonntag, International Institute for Subjective Experience and Research)

Regelmäßige Meditation wirkt sich nachweislich signifikant auf unseren Alpha-Wellen-Zustand aus. In diesem Gehirnwellenzustand sind wir, wenn wir im normalen Wachzustand sind und unseren Tagesaufgaben nachgehen. Außerdem hilft die Meditationspraxis dabei, den Vagusnerv zu aktivieren. Dieser ist für die Ruhe in unserem Nervensystem zuständig, versorgt und mit Energie und schenkt Gelassenheit. (Quelle: https://www.fitforfun.de)

Dass Meditation darüber hinaus Schmerzen lindern kann, hat Forscherin Britta Hölzel vom Ulrich Ott vom Bender Institute nachweisen können. Körperwahrnehmungsübungen im Rahmen der Achtsamkeitsmeditation führten dazu, dass bestimmte Gehirnregionen wachsen und sich komplexer vernetzen.

Nicht zuletzt können durch die körperlichen Veränderungen, psychische Veränderungen angestoßen werden. Erkrankungen wie Depression werden positiv beeinflusst.

„Es ist faszinierend, wie veränderbar unser Gehirn und unser Empfinden sind. Wir selbst haben es in der Hand, eine aktive Rolle einzunehmen, unser eigenes Wohlbefinden zu erhöhen. Durch das Üben von Meditation können wir selbst unser Gehirn verändern und unsere Lebensqualität verbessern.“
(Dr. Britta Hölzel, Universität Gießen, siehe auch: MBSR-Forschung)

Wer will, der kann – Für jede:n gibt es die passende Meditationsform

Grundsätzlich unterscheiden wir zwei Arten der Meditation:

  1. Passive Meditationen
  2. Aktive Meditationen

Passive Meditationsformen sind beispielsweise die Zen-Meditation. Hierbei sitzt man idealerweise im Lotus-Sitz und fokussiert sich auf die Gefühle und Bewegungen im Körper und sitzt mit diesen längere Zeit. Die Zen-Meditation eignet sich weniger für den Einstieg. Besser für den Einstieg in die passive Meditation sind sie Atemmediationen oder Achtsamkeitsmeditationen geeignet. Bei ersterem ist die Meditationshaltung recht frei, wobei ein aufrechter Sitz von Vorteil für die freie Atmung ist. Der Fokus liegt auf dem Ein- und Ausatmen, bei Wunsch oder Bedarf zusätzlich verbunden mit dem stillen oder lauten Rezitieren eines Mantras (z.B. OM oder So-ham, Ich bin). Bei der Achtsamkeitsmeditation liegt der Fokus auf der Körperwahrnehmung. Dies kann im Sitzen oder auch im Liegen erfolgen.

Zu den aktiven Meditationsformen zählen beispielsweise die Gehmeditation, die wie der Name schon sagt, im Gehen durchgeführt wird, aber auch der Bodyscan nach Jon-Kabat Zinn. Grundsätzlich können zu den aktiven Meditationen alle Meditationen gezählt werden, in denen wir aktiv geistig oder körperlich involviert sind.

Persönliches Fazit

Nun wird vielleicht klarer, warum nicht nur ich ein großer Fan der Meditation bin, sondern auch viele meiner Podcast-Gäst:innen. Der Rückzug ins Innere ist keine Flucht aus dem Alltag, sondern vielmehr das Kräfte-sammeln genau für den Alltag.

Getreu meinem Motto „Change your inner world, then the outer world will follow.”

3 Comments

  1. […] In diesem zweiten Artikel zum Thema Meditation geht es um den praktischen Einstieg. Willst Du mehr über die Hintergründe und wissenschaftlichen Forschungsergebnisse rund um die Meditationspraxis erfahren, verweise ich auf den ersten Teil (HIER). […]

  2. […] auch: Meditation Teil 1 – Ein Einblick in die Entstehung und wissenschaftlichen Hintergründe; Meditation Teil 2 – Ein praktischer Einstieg; Ausstieg aus dem Regelkreis – Wie er gelingen […]

  3. […] dazu: Keine Angst vor Veränderung, Aus dem Burnout auf den Weg der Achtsamkeit, Meditation Teil 1 , Meditation Teil 2 , Stress reduzieren mit dieser einfachen […]

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