Chaining

Immer wieder an denselben Themen scheitern? Das Durchhaltevermögen fehlt? Kurz vor dem Ziel aufhören? Die Vision scheint einfach zu groß, um sie zu erreichen?

Wie wäre es damit, Dich zur Abwechslung mal zum Ziel zu „chainen“? Du denkst bei chaining sofort an blockchain? Ja, Parallelen gibt es und mittlerweile wird chaining auf viele unterschiedliche Situationen angewendet.

Ursprünglich kommt chaining jedoch aus der behavioristischen Lerntherapie und steht für Verkettung. Verkettung von Verhaltensweisen beispielsweise.

Auf das Thema Self-Leadership bezogen ermöglicht chaining unser Verhalten nachhaltig zu verändern, indem wir unser großes Ziel in einzelne erreichbare Teilziele herunterbrechen und diese dann wieder nach und nach „aneinander ketten“.

Zu theoretisch? Hier ein Beispiel

Dein Ziel ist es, im Alltag mehr Me-Time einzuplanen, damit Du auch in herausfordernden Situationen bei Dir bleibst und die Ruhe und einen kühlen Kopf bewahrst (siehe Artikel vom 24.02.2022). In Deinem stressigen Businessalltag scheint dafür jedoch kein Platz zu sein.

Doch immer, wenn Du etwas neu in Dein Leben einladen willst, darfst Du Altes gehen lassen. Me-Time braucht Zeit, also könntest Du folgendermaßen vorgehen:

Vorab gibt es einige Entscheidungen zu treffen

Du entscheidest, wieviel Zeit Du für Dich einplanen willst und wann. Nehmen wir mal an, es geht um eine halbe Stunde am Morgen. Da es unrealistisch ist, Dir morgens Zeit „aus den Rippen zu schneiden“, bleibt Dir nichts anderes übrig, als eine halbe Stunde früher aufzustehen. Dafür musst Du allerdings am Abend auch eine halbe Stunde früher ins Bett gehen, denn Deine 7 Stunden Schlaf brauchst Du in der Nacht dringend zur Erholung.

Der nächste Schritt ist die Umsetzung, das chaining:

  1. Du gehst ab sofort jeden Abend eine halbe Stunde früher ins Bett. Dafür beendest Du Dein Tagwerk entsprechend früher oder lässt den PC oder Fernseher am Abend links liegen. Das machst Du so lange, bis es zur Gewohnheit für Dich geworden ist.
  2. Sobald Du Dich an die frühere Zu-Bett-Geh-Zeit gewöhnt hast und es Dir Freude bereitet, kannst Du Deinen Wecker für den Morgen früher stellen. Im ersten Schritt lediglich zehn oder fünfzehn Minuten. Auch das machst Du mindestens ein paar Tage lang. Die gewonnene Zeit nutzt Du sofort für Dich, nicht zum Spülmaschine ausräumen, Mails beantworten oder dergleichen. Du könntest etwas Inspirierendes lesen, leichtes Yoga oder breathwork praktizieren, meditieren, journalen, oder ähnliches.
  3. Nachdem Du Dich an das frühere Aufstehen gewöhnt hast, kannst du Deinen Wecker auf eine halbe Stunde früher einstellen. Die wiederum gewonnene Zeit kannst Du nun ebenfalls für Deine ganz persönliche Me-Time nutzen.

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“

(Aristoteles)

Am Ende hast Du ein Ergebnis, das Dich glücklich macht, weil Du Dir selbst bewiesen hast, dass Du Dich auf Dich und Deine Umsetzungsfähigkeit verlassen kannst. Und Du gehst viel entspannter in den Tag, kannst Dich besser fokussieren, zuhören und entscheiden.

Wie klingt das? Für mich klingt das nach eins plus eins ist größer als zwei. Und könnte es in diesem Sinne nicht auch sein, dass der Unternehmenserfolg maßgeblich von der Summe der Erfolge jedes/r einzelnen Mitarbeiter:in abhängt und dieser mehr ist als die reine Addition der Einzelerfolge?

Ich bin ehrlich zu Dir. Zu diesem Thema gäbe es viel zu sagen bzw. zu schreiben. Ich habe jedoch bewusst entschieden, es so für Dich aufzubereiten, dass Du die Praktikabilität darin sofort für Deinen Businessalltag erkennen kannst. Du kannst das chainen genausogut auf Dein Privatleben übertragen, wenn Du beispielsweise fitter und gesünder werden willst oder ein neues Hobby anfangen möchtest. Sogar Hundetrainer:innen arbeiten mit chaining.

Spannend, oder?

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