Blog - Sätze unserer Kindheit

Kennst Du Sätze aus Deiner Kindheit, die so oder so ähnlich gefallen sind?

  • Du singst aber schief
  • Sei leise. Du bist zu laut.
  • Iss deinen Teller leer, dann wird Morgen schönes Wetter.
  • Als Junge schminkt man sich nicht.
  • Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst…
  • Kannst Du nicht einmal nachdenken. Wie dumm kann man eigentlich sein.
  • Das macht man nicht.
  • Reden ist Silber. Schweigen ist Gold. Merk Dir das bitte mal.

Und so weiter…

Diese Aussagen haben wir so oder anders zu Genüge gehört, oder? Und es tat weh. Sie brannten sich ein in unsere kleine Kinderseele.

Wir hatten damals noch kein dickes Fell über unser Herz gelegt und eine Mauer um unser Seelenleben aufgebaut. Das kam, als wir lernten uns anzupassen, leise zu sein, nicht aufzufallen. Wir lernten, dass es besser ist, mit der Masse zu schwimmen, seine Ecken und Kanten abzurunden und den anderen zu gefallen.

Doch wann gefielen wir anderen?

  • Indem wir das taten, was sie für richtig hielten.
  • Indem wir so waren, wie sie uns gerne hatten, ihre Erwartungen erfüllten.
  • Indem wir keine Widerworte gaben und unsere Identität am Kleiderhaken aufhängten.

Was wir damals lernten, war, dass wir so, wie wir sind nicht richtig sind. Wir sind irgendwie immer „zu… irgendwas“ gewesen.

Mit der Zeit fanden wir uns in der Rolle zurecht und legten unser authentisches Selbst zur Seite. Wir lernten, dass wir Anerkennung und Liebe oder Zuneigung bekommen, wenn wir so sind, wie unser Gegenüber uns gerne hätte.

Als Erwachsene handeln und sprechen wir immer noch so, wie das angepasste Kind, das wir damals waren.

Als Erwachsene sollten wir darüber hinausgewachsen sein. Doch die Sätze unserer Kindheit stecken oft so tief in uns, dass wir auch als Erwachsene unser Licht dimmen, dass wir uns zurücknehmen, wenn wir lautstark unsere Meinung sagen wollen, dass wir das tun, was andere erwarten, um Lob und Anerkennung oder einfach nur keinen Ärger oder Häme zu bekommen.

Wie Du aus diesem Regelkreis aussteigen kannst

All‘ das hat eine Angriffsfläche in Dir, wenn Du unbewusst durch Leben gehst. Eine Möglichkeit, aus dem Käfig der Gleichmacherei auszusteigen und Deine individuelle Größe zu erkennen, ist die Verbindung mit Deiner Intuition, dieser leisen Stimme in Dir und dem, was Dich ausmacht.

Dazu gehört viel Selbstreflexion und innere Arbeit, aber es lohnt sich um ein Vielfaches. Es geht darum, alte Konditionierungen zu erkennen und zu transformieren. Sie waren zu einem Zeitpunkt unserer Kindheit nötig, um gut durchs Leben zu kommen. Doch heute dürfen wir darüber hinauswachsen und zu unserer ursprünglichen Stärke zurückfinden.

Wir dürfen wieder zu uns selbst werden und unsere Authentizität nicht mehr hinter Harmoniesucht, Gleichmacherei oder Schönfärberei verstecken. (Und das sind nur Beispiele!)

Die Folge sind Höhen und Tiefen, die wir voll auskosten, denn sie bedeuten, dass wir leben!

Willst Du tiefer in Deine Biografie einsteigen, empfehle ich Dir die Podcastfolge “Lemons of Life” vom 17. März 2023 (hier). In dieser habe ich Dr. Cornelia Odenthal, eine Biografin und Beraterin, zu Gast. Wir sprechen über genau diese Themen und wie Du Biografiearbeit zur Aufarbeitung dessen nutzen kannst. Vielleicht ist das ja genau das Tool, dass Dich anspricht.

Passend dazu: Podcastfolge “Biografiearbeit – Detektivarbeit, die sich lohnt”

7 Comments

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